Ein Nistplatz für den Storch

Anleitung für den Bau einer Mast-Nisthalterung

Anleitung zum Bau einer Storchennisthilfe auf einem Mast (zum Betrachten bitte Grafik anklicken).

Obwohl in aller Regel nicht von einem Mangel an Nistplätzen für den Weißstorch auszugehen ist, kann es doch an manchen Orten auch sinnvoll sein, die Ansiedlung von Weißstörchen durch das Errichten von künstlichen Nisthilfen zu befördern. Gelegentlich geht auch ein alter Horststandort verloren, der dann neu hergerichtet werden muss.

Klicken Sie auf die Grafik, um eine Bauanleitung für einen Horst auf einem Mast zu bekommen.

Achtung: Beim Ausdrucken der Bauanleitung Papierformat „quer“ wählen!

Anleitung zum Bau einer Storchennisthilfe auf einem Mast (zum Betrachten bitte Grafik anklicken)

Die Nestunterlage

Eine Bauanleitung

Lage der Kanthölzer

Arbeitsaufwand
Der Arbeitszeitaufwand wird bei einer Person auf ca. 15-20 Stunden geschätzt.

Material
– 13 Lärchenholzbretter 130 cm x 10 cm x 1-2 cm , (alternativ wasserfeste Spanplatte 130 cm Durchmesser)
– 4 Kanthölzer, 2 x 130 cm x 8 cm x 5 cm, 2 x 80 cm x 8 cm x 5 cm
– 12 Besenstielstücke, ca. 2,5 cm x 2,5 cm x 25 cm
– 12 Bretter, ca. 35 cm x 18 cm x 1-2 cm
– ca. 100 Schrauben, ca. 100 Nägel, ca. 40 Krampen
– 1 m Paketschnur, 1 Bleistift, 1 Bohrmaschine mit verschiedenen Holzbohrern
– 1 Stichsäge, 1 Heißklebepistole mit 3 Klebestiften, 1 Kneifzange
– 1 Dosenbohrer mit verschiedenem Sägeblechdurchmesser
– 2,5 Liter Holzschutzlasur in Nussbaum, 1 Pinsel, 0,5 Liter weiße Deckenfarbe, 1 Quast
– 2 qm engmaschigen Kükendraht
– 20 m grünen 4 mm Gartenzaundraht
– ca. 300 Zweige unbelaubtes Birkenreisig

Durchführung

Feiner Maschendraht wird auf der Unterlage
befestigt.

1. – 4 Kanthölzer in gleichmäßigem Abstand auslegen.
2. – 13 Bretter auf die Kanthölzer legen , festschrauben oder nageln.
3. – Mittelpunkt der Platte durch Diagonalmessung ermitteln und anzeichnen.
4. – Nagel in der Mitte leicht einschlagen.
5. – Schnur am Nagel befestigen und Bleistift auf 65 cm Radius festknoten
6. – Kreis auf den Brettern anzeichnen und aussägen.

7. – Plattenunterseite gegebenenfalls am Rand mit Hölzern verstärken.

Besenstiele sichern den Rand

8. – Schnur mit Nagel und Bleistift am Rand 6 x markieren
9. – Auf Hälfte der Abstandsmarkierung eine Markierung setzen
10. – Nochmals 6 x markieren, dass insgesamt 12 gleichmäßige Abstände entstehen.
11. – 12 Löcher a 2 cm Durchmesser ca., 2 cm vom Rand entfernt bohren
12. – 12 Besenstielstücke in Bohrlöcher einpassen, mit Heißklebepistole festkleben.
13. – 12 Besenstielstücke seitlich mit Schrauben oder Nägel fixieren.

Verspannung der Seitenränder

14. 12 Bretter zwischen den Leisten zupassen und befestigen.
15. – Gartenzaundraht oben an den Besenstielen nacheinander von Stiel zu Stiel ziehen, dabei einmal umwickeln und die Drahtenden miteinander befestigen.
16. – An der Innenseite der 12 Bretter je Brettlänge 2 Löcher a 6 mm durch die Platte bohren.
17. – Draht 24 x durch die Platte ziehen und über den Brettern nicht zu fest verdrallen.
18. – Holzplatte mit Dosenbohrer, ca.6 cm Durchmesser gleichmäßig verteilt durchbohren.
19. – Die gesamte Konstruktion mit Holzschutzlasur beidseitig mindestens 2 x streichen.

Birkenreisig verdeckt den Horstrand

20. – Kükendraht auf der Platte mit Krampen befestigen, alle durchbohrten Löcher müssen mit Draht abgedeckt sein.
21. Birkenreisig seitlich zwischen Draht und Bretter im – und gegen den Uhrzeigersinn durchziehen, bis die Bretter von außen nicht mehr sichtbar sind.
22. – Mit dem Quast das obere und seitliche Birkenreisig mit weißer Deckenfarbe benetzen.
23. – FERTIG.

Was darf ins Nest?

Nässestau vermeiden

Befestigung
Den Nistkorb auf dem Nisthilfenuntersatz mit Zimmermannsnägel befestigen oder mit dickem grünen Gartenzaundraht an mindestens vier Stellen der Nisthilfe mit der Unterlage verbinden.

Frisch hergerichtetes Nest.
Zum Anlocken von Störchen kann
der Nestrand mit Deckenfarbe weiß
getüncht werden

Verfüllung

In erster Lage Holzwolle gleichmäßig verteilen (kann bei Benutzung von Weidenkörben entfallen). Wenn keine Holzwolle vorhanden ist, sollte man altes zweijähriges Heu (keine Saat mehr enthaltend) oder groben Holzschredder nehmen.

In zweiter Lage Holzschredder (vom Gemeindebauhof oder Gärtnerei) bis ca. fünf cm unter Oberkante der Nisthilfe einfüllen, gleichmäßig verteilen und etwas verfestigen.

In dritter Lage als Abschluss altes, 2-jähriges Heu (keine Saat mehr enthaltend) einfüllen und mit einem Spaten in den Holzschredder drücken, damit sich das Heu verhakt. Auch an der inneren Umrandung das Heu tief hinein drücken, damit es bei Stürmen nicht weg weht. Auf das Heu dann kleine Birkenzweige verstreut auslegen (regt zum Nestbau an). Die Nisthilfe muss randvoll gefüllt sein.

Bewuchs im Nest deutet auf Staunässe hin. Sie gilt es zu vermeiden.

Zur Anlockung von Störchen kann der Nestrand etwas mit weißer Deckenfarbe bestrichen werden, damit es benutzt aussieht.

Wichtig: Kein Pferde-Dung und keine Grassoden einbringen: Große Gefahr durch Nässestau („Badewanneneffekt“).

Bewuchs im Nest deutet auf Staunässe hin.
Sie gilt es zu vermeiden

Nach Möglichkeit jährlich im März das Nest auf vom Storch eingetragene Fremdkörper (Angelschnüre, Bindegarn, Scherben, Kälberstricke, Weidezaundraht, Plastikfolien, Gummiabdichtungen, Arbeitshandschuhe, Isolierband, Netze) kontrollieren, die Nistoberfläche 5 – 10 cm tief abtragen und wieder neu mit altem Heu verfüllen.

Quelle: NABU