09.05.2008
Die ersten Bilder eines der Jungen.

Langes Warten auf den Partner bis er endlich wieder von der Futtersuche zurückkehrt. Nach einer kurzen aber lauten Begrüßung wird endlich das lang ersehnte Futter gereicht. Kaum hat der eine Partner das Nest übergeben, fliegt der andere schon wieder auf Futtersuche. Vier hungrige Schnäbel müssen gestopft werden. Das Elternpaar ist stetig auf der Suche und wechselt sich ständig ab.
Es ist ein sehr erfahrenes Storchenpaar und es kann eigentlich nur der Partner vom letzten Jahr sein. So eingespielt sind sie.

Hier die ersten Bilder eines der vier Jungen. Die anderen hielten sich im Hintergrund und waren vom Boden aus leider nicht zu sehen.

14.05.2008
Wittelshöfer Storchenfamilie nur noch zu fünft!

Ein Küken tot aufgefunden. Seit zwei Tagen konnten nur noch drei Küken beobachtet werden.
Auf der Suche nach dem vierten Küken sah ich es tot im Schneegitter unterhalb des Horstes liegen. Schade, es war vermutlich das Jüngste und Schwächste. Entweder hat es einer der Altstörche aus dem Nest geworfen oder seine Geschwister.
Die anderen drei gedeihen prächtig und sind schon sehr groß und wohl genährt.

Hier wieder einpaar Bilder.

23.05.2008
Wittelshöfer Storchenküken wurden beringt.

Am Nachmittag gegen 14:30 Uhr wurden unsere Storchenküken von Thomas Ziegler beringt.

Es war wie immer ein faszinierendes Erlebnis. Die Freiwillige Feuerwehr Dinkelsbühl stellten, mit Friedrich Hirsch am Steuer, wie jedes Jahr das Fahrzeug mit der Drehleiter dankenswerter Weise zur Verfügung.

Langsam ging es mit der Leiter nach oben und bei etwa 32m waren wir am Nest.
Der Altvogel sah uns kommen und suchte nach einigen Überlegungen das Weite um dann in der Nähe seine Kreise um den Horst zu ziehen.

Die Küken lagen platt auf dem sauberen und flachen Nestboden und rührten sich nicht. Nur ihre Augen verfolgten jede Bewegung der Störenfriede.

Thomas Ziegler nahm das erste Küken und legte den ELSA-Ring, der mit einem Knacken einrastete, mit der Nummer A6489 an das rechte Bein. Es folgten die beiden anderen Küken, die ebenfalls die Prozedur ruhig über sich ergehen ließen.
Danach reinigte Thomas Ziegler die Schnäbel der Kleinen vom Schmutz.

Für eine kurze Weile genossen wir den Anblick der drei Jungen und den Anblick des Dörfchens von oben um dann wieder zurück auf den Boden zu kehren.

Leider war das Erlebnis wie immer viel zu kurz.

Die Ring-Nummern:
A6489
A6490
A6491

Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Jahr.

Vielen Dank an Thomas Ziegler und der Freiwilligen Feuerwehr Dinkelsbühl mit Friedrich Hirsch.

Hier die Bilder der Beringung:

26.05.2008
Fremdlinge über dem Wittelshöfer Storchennest.

Kurze Aufregung am späten Nachmittag. Drei fremde Störche kreisten für etwa eine halbe Stunde über dem Wittelshöfer Storchennest. Es waren neugierige aber auch friedliche Gäste. Ein Altstorch verfolgte jeden Flügelschlag der Fremdlinge aus gewisser Entfernung. Nach der Erkundung flogen die drei Beobachter ohne irgendwelche Aggressivität in drei verschiedene Richtungen.

Schauen dürfen sie, sonst aber auch nichts. Das wünschen wir uns auch von den nächsten Fremdlingen.

01.06.2008
Kranker Jungstorch.

Bei meinen heutigen Beobachtung der Jungstörche, traute ich kaum meinen Augen. Einer der Jungstörche machte mit seinem Kopf merkwürdige Verrenkungen. Zuerst dachte ich, er putzt sein Gefieder oder er legt seinen Kopf zwischen das Gefieder um zu schlafen. Nach langer und intensiver Beobachtung sah ich, dass er seinen Kopf nicht mehr hochnehmen konnte. Als einer der Altvögel Futter brachte, konnte er seinen Kopf nicht nach unten bewegen. Warum hat dieser Jungstorch diese Einschränkung. Wurde er von seinen Geschwistern verletzt? Hat er sich dies selbst zugezogen? Fragen über Fragen auf die ich keine Antwort geben kann. Auch eine Anfrage an den Vogelexperten Reinhold Schuster, Ellwangen, hatte keinen Erfolg. Auch er hatte darauf keine Antwort.

Jetzt können wir nur abwarten was passiert. So jedenfalls, hat der Jungstorch keine Überlebenschance.

Die beiden anderen Jungstörche sind bester Gesundheit.

Hier die Bilder von dem leidenden Geschöpf:

02.06.2008
Rettungsaktion am Wittelshöfer Nest. Storchenjunge starb am Unrat, der unachtsam liegengelassen wurde!

Nach dem gestrigen Tag habe ich heute wiederum lange das Storchenjunge beobachtet und hatte bemerkt, dass sein Schnabel mit etwas umwickelt war. Mit dem Spektiv konnte ich erkennen, dass ein netzartiges Gebilde um seinen Schnabel gewickelt war. Ich benachrichtigte sofort Thomas Ziegler und die Diplom-Biologin des LBV (Landesbund für Vogelschutz) Frau Oda Wieding.

Ziegler benachrichtigte sofort die Freiwillige Feuerwehr Dinkelsbühl.
Um 13:45 Uhr hievte uns Friedrich Hirsch mit dem Korb nach oben zu den Storchenjungen. Die Sorge, dass die Jungen aus dem Nest springen würden, war zum Glück unbegründet. Sie lagen, wie am Tag der Beringung, regungslost auf dem Nestboden.
Wir sahen uns das Junge an und meine Befürchtung bestätigte sich. Das Junge hatte Plastikschnüre, die vermutlich als Strohgebinde verwendet werden, um den Schnabel und Beine gewickelt und konnte sich nicht mehr bewegen und auch keine Nahrung aufnehmen. Thomas Ziegler schnitt das Gebinde vorsichtig ab und sah in den Schlund des Jungen Storches. Er hatte das gesamte fasrige Zeug untergeschluckt und ein Teil ragte aus seinem Schnabel. Thomas Ziegler zog ganz vorsichtig an dem Gebinde aber der Widerstand war zu groß. Um das Junge nicht zu verletzen, gaben wir es auf und nahmen das Storchenjunge mit.

Meine Frau rief sofort den Tierarzt Dr. Heinzler in Frankenhofen an und er bat uns sofort zu kommen.

Dr. Heinzler versuchte das Gebinde langsam zu entfernen aber es gab einfach nicht nach. Das Gebilde war schon zu weit in den Magen gelangt und hing fest. Nach mehreren vergeblichen Versuchen durch Dr. Heinzler hatten wir uns entschlossen, das Junge von seinem Leiden zu befreien und es einzuschläfern.

Das Storchenjunge war bereits sehr abgemagert und hatte vermutlich schon seit Tagen keine Nahrung mehr zu sich nehmen können.

Dr. Heinzler gab dem Storchenjunge eine Narkose um dann später die erlösende Spritze anzusetzen. Für alle Anwesenden war es ein trauriger Moment.

Das Storchenjunge mit der Nummer: A6489 wurde mit dieser traurigen Maßnahme vor dem Schicksal des Hungertodes bewahrt.

Dr. Heinzler behielt das Junge um es obduzieren. Einige Zeit später rief er mich an und berichtete, dass das Gebilde im Magen etwa Apfelsinengroß mit Gewölle umwickelt war. Deshalb konnte es nicht auch nicht aus dem Schlund entfernt werden.

Vielen Dank an
Dr. Bernd Heinzler
Frankenhofen 81
Telefon: 09853-292
der das Storchenjunge unentgeltlich behandelte.

Vielen Dank an die Freiwillige Feuerwehr mit Friedrich Hirsch am Steuer, die uns wie immer schnell und unbürokratisch half.

Hier die Bilder der versuchten Rettungsaktion:

Appell an alle Menschen!

Lassen Sie BITTE keinen Unrat, keine Netze oder sonstige Gegenstände, die nichts in der Natur zu suchen haben, unachtsam liegen. Entsorgen Sie diese Dinge ordnungsgemäß. Sie helfen damit unseren Tieren und sie werden es Ihnen danken!

11.06.2008
Die zwei Jungstörche gedeihen und werden sehr behütet.

Nach dem sehr tragischen Unfall des einen Jungstorches, geht das Leben weiter und das kann man am Gedeihen der zwei Jungstörche sehr gut erkennen.
Beide Altvögel wechseln sich bei der Futtersuche ab, gehen aber selten beide vom Nest. Meist steht ein Altvogel bei den Jungen und wartet bis der andere Altvogel zurück von der Futtersuche kommt um dann selbst auf die Suche zu gehen. Die Jungen warten geduldig auf das nahende Futter um sich dann mit Gezeter auf das Futter zu stürzen.

Sie sind jetzt ca. 7 Wochen alt und so langsam müssten sie sich für ihr großes Abenteuer, das Fliegen, stärken aber bisher waren es nur ganz wenige Flügelschläge des vermutlich älteren Jungvogel.

Lange wird es nicht mehr dauern, bis einer von beiden in die Lüfte steigen wird.