11. Juli 2012
Endlich, die gesamte Storchenfamilie ist auf Nahrungssuche.
Zuerst konnte ich unterhalb des Nestes, nahe der Pferdekoppel, die beiden Altvögel mit einem Jungstorch ausmachen.
Am Nachmittag war das Nest leer. Also war die gesamte Storchenfamilie unterwegs, aber wo.
Ich suchte zuerst wieder an der Pferdekoppel. Dort waren sie nicht. Also fuhr ich in Richtung Storchenwiese. Dort waren sie auch nicht. Der Grund wird das zu hohe Gras auf der gesamten Storchenwiese sein.
Auf der anderen Seite, in Richtung Aufkirchen, sah ich sie. Alle Wittelshöfer Störche waren auf der Nahrungssuche. Das war noch nicht alles. Einige Meter entfernt, war die gesamte Gerolfinger Storchenfamile ebenfalls auf der Futtersuche. Das hatte ich bisher noch nicht gesehen. Es ging sogar kreuz und quer durch die beiden Familien. Es war herrlich anzusehen.
Auf den Bildern sind die fünf Gerolfinger und unsere sechs Wittelshöfer Storchenfamilien zu sehen.
13. Juli 2012
Toter Jungstorch aufgefunden.
Gegen 20:30 Uhr rief mich eine Frau an und teilte mir mit, dass ihr Sohn einen toten Storch gefunden hätte.
Der junge Mann empfing mich an der Sulzach und zeigte mir den Storch. Es handelt sich um einen Wittelshöfer Jungstorch mit der Nummer AH839.
Es ist traurig zu sehen, dass wieder mal ein Vogel dieser Größe an einer Stromleitung den Tod fand. Der Jungstorch ist nicht an einem Stromschlag ums Leben gekommen sondern er flog gegen die Leitung und stürzte auf den Boden. Im letzten Jahr war es ein Schwan. Beide Großvögel sind gegen eine Stromleitung geflogen. Es macht mich traurig und gleichzeitig ärgerlich über diese Stromleitungen. Unzureichende Kennzeichnung der Leitungen, wenn man von den vereinzelnd aufgebrachten Aufhänger absieht, sind der Grund für diese Todesfallen der Jungvögel. Die Jungvögel erkennen nicht die Gefahr der quer zu ihrer Flugrichtung hängenden Leitungen die sich ihnen in den Flugweg stellen. Um diese Gefahren in der nahen Nestumgebung zu beheben, fehlen für die Vögel sichtbare auf den Leitungen hängende und bewegliche (Wind) Teile. Diese sind nur vereinzelt, oft von der Witterung zerstört, vorhanden.
Nach dem tragischen Stromtod von Klein-Adebar, am 03.08.2007, durch den Strommast in Ruffenhofen und dem darauf folgendem Anruf von Thomas Ziegler bei N-ERGIE, wurde der Strommast vom Stromunternehmen N-ERGIE in vorbildlicher Weise umgehend gesichert.
Ich appelliere an die Stromunternehmen die Stromleitungen in der Nähe des Nestes so zu sichern, dass keine weiteren Jungvögel durch diese sterben müssen.
„Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass die Mehrzahl verunglückter Störche an Stromleitungen und gefährlich konstruierten Masten verendet: Mit fast 70 Prozent aller Unfälle steht der Tod an Stromtrassen an erster Stelle. Besonders häufig sind dabei Jungstörche betroffen, die nicht selten bereits während der ersten Übungsflüge in der Nähe ihres Nestes verunglücken.“ (NABU)
Nachtrag 16. Juli 2012:
Wie mir heute Frau Oda Wieding – Diplom-Biologin, Referat Artenschutz (Weißstorch, Dohle und Stromtod) im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) – mitteilte, hat sie Herrn Gstädtner von N-ERGIE den Vorfall mitgeteilt. Jetzt können wir nur hoffen, dass das Stromunternehmen auch diese Todesfalle vorbildlich beheben wird.
31. Juli 2012
Es gibt nichts Neues im Hause Storch. Den Jungstörchen geht es gut und sind tagsüber nur noch selten auf dem Nest zu sehen. Die meiste Zeit verbringen sie in der nähereren Umgebung.
In den nächsten vier Wochen müssen sie noch kräftig zulegen um den langen Weg gen Süden antreten zu können. Bis dahin ist noch etwas Zeit und wir können sie noch etwas beobachten.
Hier ein paar Bilder der Altstörche.
Fotos: Kurt Pachl